Group Ernährungsberater*in finden
Tagung

Arbeitstagung 2025

Ultra-Processed Foods (UPF) – Einordnung und Bedeutung eines umstrittenen Konzeptes
Mutter und Tochter im Supermarkt, Die Mutter kniet und holt etwas aus dem Regal, die Tochrter steht rechts daneben.

Das sogenannte NOVA-Konzept der Arbeitsgruppe um Prof. Monteiro aus Brasilien versucht, Lebensmittel nach ihrem Verarbeitungsgrad und anderen Kriterien, wie der Zahl der Zutaten und der zugesetzten Zusatzstoffe oder der Art der Verpackung, einzuteilen mit dem Ziel, industriell hergestellte Lebensmittel zu identifizieren und als „ultra-processed foods (UPF)“ zu bezeichnen. Wegen postulierter negativer Auswirkungen auf die Gesundheit sollte der Konsum von UPF minimiert werden.

Die Kriterien für die vorgeschlagene Einteilung der Lebensmittel sind wissenschaftlich nicht haltbar; dennoch wurde und wird das Konzept in der ernährungswissenschaftlichen Forschung international sowie in Deutschland vermehrt eingesetzt und liefert deutliche Hinweise für negative Gesundheitseffekte.

Wir kennen die negativen Effekte einer Ernährung, die reich ist an Energie infolge eines hohen Gehalts an Fett und Zucker, die zu viel Kochsalz enthält und arm an Ballaststoffen ist. Ist es nur eine andere Bezeichnung für bekanntes Wissen? Oder ist dieses Konzept für uns Verbraucher*innen einfach besser erfassbar und nutzbar und führt dadurch zu einer Verbesserung der Lebensmittelauswahl?

Im Detail werden diese Fragen bei der DGE-Arbeitstagung 2025 besprochen und diskutiert. Der Tag beginnt mit der Vorstellung und Bewertung von Konzepten zur Einteilung von Lebensmitteln nach dem Verarbeitungsgrad. Dann werden die Ergebnisse wissenschaftlicher Studien, meist unter Anwendung der NOVA-Klassifizierung, vorgestellt und mögliche Mechanismen erörtert.

Der Nachmittag widmet sich der Frage, welche praktischen Konsequenzen sich daraus ergeben. Wie wird das UPF-Konzept in den sozialen Medien dargestellt, welche Bedeutung hat es für die Ernährungsberatung oder auch für die Gemeinschaftsverpflegung? Eine gemeinsame Gesprächsrunde soll das Pro und Contra offenlegen und differenziert betrachten, so dass am Ende des Tages die Tagungsteilnehmer*innen über dieses Thema gut informiert sind.

Anmeldung für Teilnahme vor Ort oder Livestream

Jetzt anmelden
extern über www.bonner-ernaehrungstage.de

Wissenschaftliche Leitung

Programm

Uhrzeit Programmpunkt
09:00 Eröffnung und Begrüßung Einführung in das Thema „ULTRA-PROCESSED FOODS (UPF) – Einordnung und Bedeutung eines umstrittenen Konzeptes“
Prof. Dr. Jakob Linseisen Wissenschaftlicher Leiter der Tagung
Themenblock 1: UPF-Konzepte und epidemiologische Evidenz
09:30 Beurteilung der Klassifizierungskonzepte aus lebensmitteltechnologischer Sicht
Dr. Ralf Greiner Max Rubner-Institut (MRI), Karlsruhe
09:55 Epidemiologische Evidenz zu UPF und dem Risiko für chronische Erkrankungen Prof. Dr. Jutta Dierkes Universität Bergen, Norwegen
10:20 Kaffeepause
Themenblock 2: Auf der Suche nach Ursachen und Mechanismen
10:45 Etiologic studies on UPF and food additives in the NutriNet-Santé cohort
Dr. Mathilde Touvier INSERM (National Institute of Health and Medical Research), Paris, Frankreich
11:10 Ergebnisse aus Interventionsstudien und mögliche Mechanismen
Prof. Dr. Jakob Linseisen Universität Augsburg
11:35 Risikobewertung von Lebensmitteln am Beispiel von Pflanzendrinks
Dr. Britta Nagl Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), Berlin
12:00 Mittagspause im Casino
13:00 Verleihung der DGE-Journalisten-Preise 2025
Dagmar von Cramm Freiburg
Themenblock 3: Umgang mit „UPF“ in der Praxis
13:30 UPF-Konsum aus Konsument*innen-Sicht Prof. Dr. Britta Renner Universität Konstanz
13:55 UPF in der Beratung
Dr. Claudia Laupert-Deick Praxis für Ernährungstherapie und Beratung, Bonn
14:20 UPF in Sozialen Medien
Eva Maria Endres Hochschule Anhalt
14:55 UPF in der Gemeinschaftsverpflegung
Dr. Ernestine Tecklenburg Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) Hamburg
15:10 Kaffeepause
15:45 Podiumsdiskussion „UPF im Jahr 2025 - Pro und Contra“
Moderation: Prof. Dr. Jörg Meier, Hochschule Neubrandenburg
Teilnehmende:
  • Prof. Dr. Sascha Rohn, Technische Universität Berlin
  • Prof. Dr. Jutta Dierkes, Universität Bergen
  • Dr. Johanna Conrad, DGE-Referat Wissenschaft, Bonn
  • Prof. Dr. Martin Smollich, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Lübeck
16:30 Verabschiedung
Prof. Dr. Jakob Linseisen

8. Bonner Ernährungstage

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) und das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) veranstalten zum achten Mal gemeinsam die „Bonner Ernährungstage“: Das BZfE startet mit seinem Forum am 17. September 2025 zum Thema „Ist Bildung der Schlüssel? – Ganzheitliche Ansätze für mehr Ernährungskompetenz", die DGE schließt sich mit ihrer Arbeitstagung an am 18. September 2025 an.
Im Rahmen einer gemeinsamen Abendveranstaltung am 17. September 2025 wird es auch wieder Gelegenheit zum Austausch und Netzwerken geben.

#DGE25