Ernährungsberater*in finden
Referenzwert

Fluorid

Fluorid wirkt festigend auf Zähne und Knochen und damit auch kariespräventiv.
  • Die Hauptquellen für Fluorid sind fluoridiertes Speisesalz sowie Trink- und Mineralwasser. Auch Fische und Meeresfrüchte sowie Schwarztee enthalten Fluorid.
  • Deutschland gehört zu den Regionen mit einer niedrigen Fluoridkonzentration im Trinkwasser.
  • Fluoridierte Zahnpflegeprodukte tragen topisch, also von außen, zum Einbau von Fluorid in die Zähne und somit zur Kariesprävention bei.
  • Säuglinge sollen von der Geburt bis zum Zahndurchbruch ein Fluoridsupplement erhalten. Nach dem Zahndurchbruch soll Fluorid entweder weiterhin in Form eines Supplements zugeführt oder durch Zahnpasten angewendet werden.
Stand Ableitung: 2000
Richtwerte für die Fluoridgesamtzufuhr (Nahrung, Trinkwasser und Supplemente) sowie der Fluoridsupplemente zur Kariesprävention
AlterAn­ge­mes­sen­e Fluor­id­ge­samt­zu­fuhr
mg/Taga, b, c
Prak­tisch­e Um­setz­ung in Ab­häng­ig­keit vom Trink­was­ser­fluor­id­ge­halt mit em­pfohl­en­en Nahr­ungs­er­gänz­ung­en in Form von Ta­blet­ten o­der von Fluo­rid­spei­se­salz (250mg/kg)d, e

Trinkwasserfluorid mg/l

< 0,30,3–0,7> 0,7f
mwFluorid-
speise-
salzg
Tabletten
(mg)
Fluorid-
speise-
salzg
Tabletten
(mg)

Säuglinge
0 bis unter 4 Monate0,25Tabl.0,250,25+0
4 bis unter 12 Monate0,5Tabl.0,250,25+0
Kinder
1 bis unter 4 Jahre0,7Tabl.0,250,25+0
4 bis unter 7 Jahre1,1+0,5+0,25
7 bis unter 10 Jahre1,1+1,0+0,5
10 bis unter 13 Jahre2,0+1,0+0,5
13 bis unter 15 Jahre3,22,9+1,0+0,5
Jugendliche und Erwachsene
15 bis unter 19 Jahre3,22,9+1,0+0,5
19 bis unter 25 Jahre3,83,1+1,0+0,5
25 bis unter 51 Jahre3,83,1+1,0+0,5
51 bis unter 65 Jahre3,83,1+1,0+0,5
65 Jahre und älter3,83,1+1,0+0,5
Schwangere3,1+1,0+0,5
Stillende3,1+1,0+0,5
aDas Risiko einer Fluoridakkumulation (chronischer Überdosierung) ist wegen der großen Wachstumsrate im ersten Lebenshalbjahr besonders gering. Eine Fluorose der bleibenden Zähne durch Fluoridsupplemente in den ersten 6 Lebensmonaten ist wegen der erst späteren Mineralisation nicht zu erwarten und auch nicht beobachtet worden.
bFluoridzufuhr aus fester Nahrung, Trinkwasser, Getränken und Nahrungsergänzungen. Bei einer längeren Überschreitung der Obergrenzen (etwa 0,1 mg/kg/Tag), besonders im Alter von 2 bis 8 Jahren, ist mit einem zunehmenden Vorkommen von Zahn­schmelzflecken ('Zahnfluorose') zu rechnen.
cEntspricht im Säuglings- und Kindesalter etwa 0,05 mg/kg Körpergewicht
dStandardsituation: Trinkwasserfluorid < 0,3 mg/kg, kein fluoridiertes Speisesalz, keine Spezialdiät. Vor der ärztlichen Verordnung von Fluoridtabletten sollte eine kurze Fluoridanamnese erhoben werden.
eBilanzierte Diäten, z. B. zur Behandlung von Stoffwechselkrankheiten, sind meist mit Spurenelementen, auch Fluorid, ange­reichert. Dann sind zusätzliche Fluoridgaben nicht zu empfehlen. Herstellerangaben sind zu beachten.
fAb einem Trinkwasserfluoridgehalt von 0,7 mg/l sind weder Fluoridtabletten noch -speisesalz zulässig.
gDer Fluoridgehalt von fluoridiertem Speisesalz beträgt in Deutschland 250 mg/kg. Die Zufuhr von Speisesalz im Säuglings- und Kleinkindalter gilt als so gering, dass für diesen Altersbereich zusätz­lich Fluoridtabletten gerechtfertigt erscheinen, auch wenn die Familie fluoridiertes Speisesalz ver­wendet (+).