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Presseinformation

Planetary Health Diet 2.0

DGE sieht Ernährungsumgebung und Gerechtigkeit als Schlüssel zu einer nachhaltigeren Ernährung
Eine Gabel spießt die Erde auf / Teller, Löffel Gabel

Mit der neuen Planetary Health Diet 2.0 (PHD 2.0) hat die internationale EAT-Lancet-Kommission die wissenschaftliche Basis für eine globale gesunde und nachhaltige Ernährung aktualisiert. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) begrüßt den neuen Fokus auf Gerechtigkeit und existenzsicherndes Einkommen ausdrücklich. Die Botschaft ist – wie auch schon in der PHD 1.0 – eindeutig: Mehr pflanzliche Lebensmittel, weniger tierische Produkte. Die PHD berücksichtigt sowohl die menschliche Gesundheit als auch die Belastungsgrenzen unseres Planeten bis 2050. Sie verdeutlicht zugleich die Dringlichkeit einer weltweiten Ernährungswende.

Globale Orientierung – nationale Verantwortung

Für Deutschland ist dieser globale Rahmen eine Bestätigung. Denn mit den im März 2024 veröffentlichten nationalen lebensmittelbezogenen Ernährungsempfehlungender DGE liegen bereits wissenschaftlich fundierte Empfehlungen vor: Sie decken den Nährstoffbedarf, senken das Risiko für die Entstehung von ernährungsmitbedingten Erkrankungen wie Typ-2-Diabetes, reduzieren Treibhausgasemissionen um 45 % und berücksichtigen den in Deutschland üblichen Lebensmittelverzehr. „Die PHD 2.0 liefert eine wertvolle globale Orientierung. Mit den aktuellen DGE-Empfehlungen haben wir eine für Deutschland spezifische Grundlage geschaffen, die Gesundheit und Nachhaltigkeit verbindet und auf die nationalen Begebenheiten angepasst ist. Entscheidend ist es nun, faire Ernährungsumgebungen zu gestalten und die DGE-Qualitätsstandards flächendeckend umzusetzen, damit eine gesunde und nachhaltige Ernährung für alle möglich wird“, betont Prof. Dr. Britta Renner, Präsidentin der DGE. 

Faire Ernährungsumgebungen als Schlüssel

Dass die PHD 2.0 stärker als zuvor die Bedeutung von Gerechtigkeit, also von gerechter Verteilung von Lebensmitteln und fairen Ernährungsumgebungen betont, hält auch die DGE für wichtig. Nur, wenn gesunde und nachhaltige Lebensmittel für alle Menschen verfügbar, bezahlbar und leicht zugänglich sind, können Ernährungsempfehlungen umgesetzt werden. DGE-Präsidentin Prof. Dr. Britta Renner war als Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat für Agrarpolitik, Ernährung und gesundheitlichen Verbraucherschutz (WBAE) beteiligt, der 2020 ein Gutachten zu einer nachhaltigen Ernährung vorgelegt hat. Es fordert eine integrierte Ernährungspolitik, die faire Ernährungsumgebungen schafft, unter anderem durch die verbindliche Anwendung der DGE-Qualitätsstandards in der Gemeinschaftsverpflegung. Da die tatsächlichen Ernährungsgewohnheiten erheblich von den Empfehlungen abweichen, bleibt die zentrale Herausforderung die praktische Umsetzung einer gesundheitsfördernden und nachhaltigeren Ernährung in der Bevölkerung. Dazu würden fairere Ernährungsumgebungen maßgeblich beitragen.