Fleisch ist eine Quelle für gut verfügbares Eiweiß, zahlreiche Vitamine und Mineralstoffe. Eisen, Selen und Zink sind aus Fleisch besonders gut verfügbar. Nur tierische Lebensmittel enthalten in nennenswerten Mengen verfügbares Vitamin B12. Wer wenig oder gar keine tierischen Lebensmittel isst, muss darauf achten, Vitamin B12 zusätzlich einzunehmen.
Fleisch und Wurst haben aber auch unerwünschte Bestandteile. Gesättigte Fettsäuren und Cholesterin erhöhen die Cholesterinkonzentration im Blut und können so zur Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen beitragen.
Eier sind gute Eiweißlieferanten. Sie liefern darüber hinaus fettlösliche Vitamine sowie Mineralstoffe. Sie enthalten einen großen Anteil an Cholesterin. Dies schadet nicht, aber wer Probleme mit dem Cholesterinspiegel hat, sollte weniger häufig Eier essen.
Die DGE empfiehlt nicht mehr als 300 g Fleisch und Wurst pro Woche zu essen. Auch bei einem Verzehr von keinem oder weniger als 300 g Fleisch pro Woche können die Nährstoffziele erreicht werden. Wer zum Beispiel Fisch, Milch und Milchprodukte sowie Käse und Eier isst, dem reicht 1 Portion rotes Fleisch (ca. 120 g) und 1 Portion Wurst (ca. 30 g) pro Woche aus.
Eine abwechslungsreiche Auswahl zwischen rotem und weißem Fleisch sorgt für eine gute Nährstoffversorgung bei geringem Risiko für Krankheiten.
Unterscheidung zwischen rotem und weißem Fleisch
- Rotes Fleisch ist das Fleisch von Rind, Schwein, Lamm bzw. Schaf und Ziege
Rotes Fleisch ist reicher an Nährstoffen wie beispielsweise Eisen, Vitamin B12 und Zink. Wer jedoch viel rotes Fleisch und insbesondere Wurst isst, hat ein höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Dickdarmkrebs.
- Weißes Fleisch ist das Fleisch von Geflügel wie Huhn.
Für weißes Fleisch besteht nach derzeitigem Wissensstand keine Beziehung zu Krebserkrankungen.
Tipp
Tierische Lebensmittel ergänzen in einer gesunden und ökologisch nachhaltigen Ernährung die überwiegend pflanzliche Lebensmittelauswahl.
Wenn Sie auf die Kalorienzufuhr achten wollen: Wählen Sie bei Fleisch und Wurst die fettarmen Varianten. Fettarm sind Fleischstücke wie Ober- und Unterschale, Filet oder Hüfte. Fettarme Wurst sind z. B. Geflügelwurst, Putenbrust, Braten- oder Aspikaufschnitt sowie Schinken (ohne Fettrand).
Pflanzliche Alternativprodukte, die den Geschmack und das Aussehen tierischer Lebensmittel nachahmen, haben ein deutlich anderes Nährstoffprofil als die tierischen Lebensmittel. Zudem unterscheiden sich die pflanzlichen Alternativen in ihrer Zusammensetzung und Anreicherung voneinander. Bei der Auswahl von pflanzlichen Alternativen sollte auf die Nährstoffzusammensetzung geachtet werden und auf die Mengen an Salz, Zucker und Fett.
Nachhaltigkeit
Tierhaltungskennzeichen
Die verbindliche staatliche Tierhaltungskennzeichnung unterscheidet fünf Haltungsformen während der Mast:
- Stall
- Stall + Platz
- Frischluftstall
- Auslauf/Weide
- Bio
Zunächst ist die Kennzeichnung verpflichtend für Schweine, weitere Tierarten werden folgen.
Weniger tierische Lebensmittel zu essen hat nicht nur gesundheitliche Vorteile, sondern vermindert auch die negativen Einflüsse auf Umwelt und Klima. Bei der Produktion tierischer Lebensmittel ist der Verbrauch von Ressourcen und der Ausstoß schädlicher Treibhausgase deutlich höher als bei der Produktion pflanzlicher Lebensmittel.
Die DGE empfiehlt, dass tierische Lebensmittel etwa ein Viertel des täglichen Speiseplans ausmachen. Das ist deutlich weniger, als in Deutschland im Schnitt gegessen wird. Dieses „weniger“ sollte auch einem „besser“ entsprechen: ein geringerer Konsum tierischer Lebensmittel, dafür mit mehr Tierwohl.
Weitere Informationen
- Weitere Informationen zu tierischen Lebensmitteln finden Sie auf der Internetseite des DGE-Ernährungskreises.
- Informationen zur Ernährung ohne tierische Lebensmittel finden Sie in der DGE-Position zur veganen Ernährung und im Download-Flyer: „Vegan Essen – klug kombinieren und ergänzen“.
- Informationen zur Kennzeichnung von tierischen Lebensmitteln finden sich bei der Initiative Tierwohl und bei Haltungsform.de