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Max Rubner-Preis geht an Gießener Nach­wuchs­wis­sen­schaft­ler­in

 

 

Prof. Ulrike Arens-Azevêdo (r.) und Prof. Dr. Helmut Heseker (l.) überreichen den Max Rubner-Preis an Meidjie Ang (m.)

 

Foto: Markus Scholz

 

(dge) Meidjie Ang ist die Preisträgerin des Max Rubner-Preises 2015 der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE). Die vierunddreißigjährige Diplom-Ökotrophologin nahm die mit 5 000 Euro dotierte Auszeichnung auf dem 52. Wissenschaftlichen Kongress in Halle an der Saale von Prof. Ulrike Arens-Azevêdo, Vize-Präsidentin der DGE, entgegen.

Ang untersuchte in einer randomisierten doppelblinden Studie mit Cross-over Design die metabolische Response von Isomaltulose im Vergleich zu Saccharose bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2. Die im American Journal of Clinical Nutrition publizierte Originalarbeit “Comparison of the effects of slowly and rapidly absorbed carbohydrates on postprandial glucose metabolism in type 2 diabetes mellitus patients: a randomized trial” fand bei der Jury die breiteste Zustimmung.

„Langsam absorbierte Kohlenhydrate bewirken einen verzögerten Anstieg des Blutglucose- und Insulinspiegels und sind daher für die Verbesserung der glykämischen Kontrolle von großer Bedeutung. Die Arbeit von Frau Ang konnte unter Verwendung der Doppelisotopentechnik zeigen, wie wichtig die jeweilige Kohlenhydratart zur Blutglucosekontrolle und in der Ernährungstherapie von Typ-2-Diabetikern ist“, betonte Arens-Azevêdo in ihrer Laudatio.

Insgesamt wurde nach 4-stündigem Konsum von Isomaltulose weniger Glucose in den Blutkreislauf abgegeben als nach der Bolusgabe von Saccharose. Nach der Aufnahme von Isomaltulose verlängerte sich die Absorptionszeit signifikant. Dabei wurde das Inkretinhormon GLP-1 in größerer Menge ausgeschüttet, was zur Verringerung der Glukagonsekretion und damit zur Verbesserung im Insulin/Glukagon-Verhältnis führte. Dadurch wurde die Insulinwirkung erhöht und gleichzeitig kam es zu einer Hemmung der endogenen Glucoseproduktion und erhöhten Glucoseaufnahme in der Leber.

Meidjie Ang studierte Ökotrophologie in Bonn und ist seit 2008 Doktorandin an der Medizinischen Klinik und Poliklinik 3 in Gießen. Unter der Leitung von Prof. Dr. Thomas Linn beschäftigt sich die aus Indonesien stammende junge Wissenschaftlerin mit der Wirkung von langsam absorbierenden Kohlenhydraten auf Diabetes mellitus Typ 2.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. und die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin würdigen die wegweisende Arbeit von Frau Ang mit der Verleihung des Max Rubner-Preises 2015. Der Preis wird seit 1979 für hervorragende wissenschaftliche Untersuchungen, die sich mit Fragen der Ernährungstherapie oder der Prävention ernährungsmitbedingter Krankheiten beschäftigen, vergeben. Das Preisgeld in Höhe von 5 000 Euro stellt die Stiftung zur Förderung der DGE zur Verfügun