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Lebensmittelbezogene Ernährungsempfehlungen der DGE

Ausgewählte Fragen und Antworten

1. Was sind lebensmittelbezogene Ernährungsempfehlungen oder Food-Based Dietary Guidelines, kurz FBDG?

Lebensmittelbezogene Ernährungsempfehlungen, oft auch als FBDG abgekürzt (ergibt sich aus der englischen Bezeichnung Food-Based Dietary Guidelines) sind Empfehlungen für eine gesunde Ernährung. Sie beruhen auf gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnissen und berücksichtigen die nationalen Gegebenheiten, wie beispielsweise den Lebensmittelkonsum oder Nährstoffdatenbanken. Nationale lebensmittelbezogene Ernährungsempfehlungen sind ein zentrales Instrument, das dazu beitragen soll, gesunde Ernährungsgewohnheiten in der Bevölkerung zu fördern.

Lebensmittelbezogene Ernährungsempfehlungen enthalten Empfehlungen zu Lebensmitteln, Lebensmittelgruppen und Ernährungsmustern, um die allgemeine Gesundheit zu fördern und chronischen Krankheiten vorzubeugen. Oft werden auch weitere Nachhaltigkeitsaspekte, z. B. Umweltauswirkungen, berücksichtigt. Ihre Ableitung unterliegt einem ständigen Entwicklungsprozess und sie müssen regelmäßig überprüft und ggf. angepasst werden (siehe Frage 2).

Die DGE gibt seit mehr als 60 Jahren die lebensmittelbezogenen Ernährungsempfehlungen für Deutschland heraus. Im März 2024 wurden die aktuell gültigen lebensmittelbezogenen Ernährungsempfehlungen der DGE veröffentlicht: die DGE-Empfehlungen „Gut essen und trinken“ und der DGE-Ernährungskreis.

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2. Warum wurden die lebensmittelbezogenen Ernährungsempfehlungen der DGE überarbeitet?

Es ist der satzungsgemäße Auftrag der DGE sich mit allen auf dem Gebiet der Ernährung auftretenden Fragen zu befassen, einschlägige Ergebnisse zu sammeln, auszuwerten und daraus unabhängig, transparent und auf Basis wissenschaftlicher Bewertung Empfehlungen abzuleiten. Dazu gehören auch die Formulierung und die Veröffentlichung der lebensmittelbezogenen Ernährungsempfehlungen für Deutschland (siehe Frage 1). Sie werden regelmäßig auf Grundlage der aktuellen wissenschaftlichen Datenlage überprüft.

Neben einer ausreichenden Nährstoffzufuhr ist zunehmend auch die Prävention von ernährungsmitbedingten Krankheiten in den Fokus der Ernährungsforschung gerückt. Zudem betonen internationale Gesundheits-, Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisationen die Wichtigkeit, die Umweltauswirkungen des Ernährungssystems zu berücksichtigen, um eine gesunde und umweltschonende Ernährung zu fördern. Daher wuchs sowohl national als auch international das Bewusstsein für die Notwendigkeit, diese Aspekte schon bei der Ableitung von lebensmittelbezogenen Ernährungsempfehlungen einzubeziehen.

Um die Nährstoff-, Gesundheits- und Umweltaspekte gleichzeitig objektiv zu berücksichtigen hat die DGE-Arbeitsgruppe „Lebensmittelbezogene Ernährungsempfehlungen“ die Methodik der mathematischen Optimierung ausgewählt (siehe Frage 3, Frage 4).

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3. Wie wurden die lebensmittelbezogenen Ernährungsempfehlungen der DGE überarbeitet?

Die DGE hat 2016 unter Vorsitz von Prof. Dr. Bernhard Watzl mit dem Prozess zur Überarbeitung der wissenschaftlichen Grundlagen für die Ableitung der lebensmittel-bezogenen Ernährungsempfehlungen begonnen. Für die Überarbeitung war die DGE-Arbeitsgruppe „Lebensmittelbezogene Ernährungsempfehlungen“ zuständig. Ihre Expertise für Ernährungswissenschaften wurde durch das Einbeziehen von Expert*innen für Umwelt erweitert.

Die wissenschaftlichen Grundlagen für die lebensmittelbezogenen Ernährungsempfehlungen der DGE wurden mithilfe eines mathematischen Optimierungsmodells berechnet, das Ernährungs-, Gesundheits- und Umweltaspekte berücksichtigt (siehe Frage 4). Im Frühjahr 2023 hat die DGE die Methodik in einem Konsultationsprozess zur wissenschaftlichen Diskussion gestellt. Die DGE-Arbeitsgruppe hat die eingegangenen Kommentare geprüft und die Methodik entsprechend überarbeitet. Auf Basis der Optimierungsergebnisse und in Anlehnung an die bis dahin bestehenden lebensmittelbezogenen Ernährungsempfehlungen der DGE sind diese aktualisiert worden.

Die Überarbeitung ist mit der Veröffentlichung der neuen lebensmittelbezogenen Ernährungsempfehlungen im März 2024 abgeschlossen. Die lebensmittelbezogenen Ernährungsempfehlungen der DGE werden regelmäßig auf Grundlage der aktuellen wissenschaftlichen Datenlage überprüft (siehe Frage 1, Frage 2).

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4. Was ist mathematische Optimierung?

Durch mathematische Optimierung können unterschiedliche Aspekte einer Ernährungsweise, zum Beispiel die ausreichende Versorgung mit Eisen oder Calcium und ökologische Aspekte wie die Reduktion von Treibhausgasemissionen, gleichzeitig in die Entwicklung eines gesundheitsfördernden und umweltschonenderen Verzehrmusters eingehen. Ein Optimierungsmodell besteht grundsätzlich aus

  • Entscheidungsvariablen
  • Nebenbedingungen und einer
  • Zielfunktion.

Die Entscheidungsvariablen sind für die lebensmittelbezogenen Ernährungsempfehlungen der DGE die Verzehrmengen für die einzelnen Lebensmittelgruppen (beobachteter Verzehr). Der Algorithmus berechnet die Mengen für die vorgegebenen Lebensmittelgruppen, die unter Einhaltung von Nebenbedingungen zur optimalen Lösung der Zielfunktion führen. Daraus ergibt sich für jede Lebensmittelgruppe ein Wert für den optimierten Verzehr. Die Nebenbedingungen sind akzeptable Verzehrmengen, Erfüllung der Nährstoffziele und agronomische Abhängigkeiten. So wurde zum Beispiel mit einberechnet, dass für die Milchproduktion Kühe gehalten werden und dadurch automatisch Rindfleisch produziert wird.

Die Zielfunktion minimiert die Abweichung vom beobachteten Verzehrmuster in Deutschland und reduziert die Krankheits- und Umweltlast. Damit wird innerhalb des Lösungsraums der Nebenbedingungen die Lösung gewählt, die dem erhobenen Verzehrmuster am nächsten und gleichzeitig gesundheitsfördernd und umweltschonend ist. Durch die Berücksichtigung des Verzehrmusters soll eine höhere Akzeptanz der optimierten Lösung gewährleistet werden. Die vorgegebenen Ziele sollen mit möglichst wenigen Änderungen des „Ist-Zustands“ erreicht werden.

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5. Was hat sich geändert?

Bei der bisherigen Ableitung der lebensmittelbezogenen Ernährungsempfehlungen der DGE wurde als Grundlage vor allem die Nährstoffversorgung berücksichtigt (siehe Frage 2). Darüber hinaus wurden weitere Aspekte wie präventive Eigenschaften von Nährstoffen sowie Aspekte der ökologischen Nachhaltigkeit einbezogen.

Bei der aktuellen Überarbeitung wurden nun zusätzlich zur Nährstoffversorgung auch die Reduzierung der Risiken für ernährungsmitbedingte Krankheiten sowie die Minimierung von schädlichen Umwelt- und Klimaeffekten (Treibhausgasemission und Landnutzung) mithilfe eines mathematischen Optimierungsmodells direkt in die Berechnung einbezogen (siehe Frage 3, Frage 4, Frage 7).

Grundsätzlich bestätigen die Ergebnisse des mathematischen Optimierungsmodells die bisher gültigen lebensmittelbezogenen Ernährungsempfehlungen der DGE mit überwiegend pflanzlichen Lebensmitteln, die durch einen geringeren Anteil von Lebensmitteln tierischer Herkunft ergänzt werden. In der konkreten Ausgestaltung der neuen lebensmittelbezogenen Ernährungsempfehlungen ergeben sich allerdings einige Unterschiede: In den DGE-Empfehlungen „Gut essen und trinken“ und im DGE-Ernährungskreis werden die pflanzlichen Lebensmittel stärker betont. Hülsenfrüchte (Erbsen, Bohnen, Linsen) und Nüsse werden mit einer eigenen Empfehlung und einer eigenen Lebensmittelgruppe im Ernährungskreis stärker hervorgehoben, da sie wichtig für Gesundheit und Umwelt sind. Für den Verzehr von Obst und Gemüse werden weiterhin zusammen mindestens 5 Portionen am Tag empfohlen; allerdings entfallen die ergänzenden einzelnen Portionsangaben von 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst (siehe Frage 10). Zudem ist die angegebene Fleischmenge in den Empfehlungen mit maximal 300 g pro Woche geringer als bisher (siehe Frage 11) und bei Milch und -produkten wird insgesamt eine Portion weniger pro Tag empfohlen (siehe Frage 13).

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6. Werden Umweltparameter nun stärker berücksichtigt als die Gesundheit? Mir ist aber die Gesundheit wichtig!

Grundsätzlich ist es das Ziel des Optimierungsmodells, eine Ernährungsweise zu berechnen, die gleichzeitig gesundheitsfördernd und ökologisch nachhaltig ist (siehe Frage 3, Frage 4). Die berechneten Modellvariationen und die daraus abgeleiteten Empfehlungen sind gut für die Gesundheit und für die Umwelt.

Durch die unterschiedliche Gewichtung der drei Aspekte der Zielfunktion – Nähe zum herkömmlichen Verzehr, Reduktion der Krankheitslast und Reduktion der Umweltbelastung – können innerhalb des Lösungsspielraums der Optimierung verschiedene optimierte Verzehrmuster berechnet werden. Jedes der berechneten Verzehrmuster muss dabei die Nährstoffziele erreichen, d. h. auch bei einer stärkeren Gewichtung der Umwelt wird der Nährstoffbedarf gedeckt. Auch wenn die Umwelt stärker als die Gesundheit gewichtet wird, reduziert die optimierte Verzehrmenge die Krankheitslast im Vergleich zum durchschnittlichen Lebensmittelverzehr in Deutschland. Zudem zeigt sich, dass das mathematische Optimierungsmodell bei unterschiedlicher Gewichtung von Gesundheit und Umwelt zu ähnlichen Ergebnissen kommt, weil eine gesundheitsfördernde und umweltschonende Ernährung Hand in Hand gehen.

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7. Sind die bisherigen lebensmittelbezogenen Ernährungsempfehlungen der DGE jetzt falsch?

Nein. Eine regelmäßige Prüfung der Ableitung und ggf. Überarbeitung der lebensmittel-bezogenen Ernährungsempfehlungen eines Landes ist wichtig (siehe Frage 1, Frage 2). Bei der aktuellen Überarbeitung der lebensmittelbezogenen Ernährungsempfehlungen der DGE wurden nun zusätzlich zur Nährstoffversorgung auch die Reduzierung der Risiken für ernährungsmitbedingte Krankheiten und die Minimierung von schädlichen Umwelt- und Klimaeffekten (Treibhausgasemission und Landnutzung) direkt mitberechnet und können so eine insgesamt nachhaltigere Ernährung im Rahmen der Empfehlungen sicherstellen (siehe Frage 3).

Grundsätzlich bestätigen die Ergebnisse des mathematischen Optimierungsmodells die bisher gültigen lebensmittelbezogenen Ernährungsempfehlungen der DGE mit überwiegend pflanzlichen Lebensmitteln, die durch einen geringeren Anteil von Lebensmitteln tierischer Herkunft ergänzt werden (siehe Frage 5).

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8. Für wen sind die neuen lebensmittelbezogenen Ernährungsempfehlungen der DGE?

Die lebensmittelbezogenen Ernährungsempfehlungen der DGE gelten für gesunde Erwachsene in Deutschland im Alter von 18-65 Jahren, die sowohl pflanzliche als auch tierische Lebensmittel essen (Mischkost).

Lebensmittelbezogene Ernährungsempfehlungen richten sich immer an die gesunde Allgemeinbevölkerung, also Personen ohne besondere Bedürfnisse oder Ansprüche an die Ernährung.

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9. Gibt es jetzt mehrere Empfehlungen für unterschiedliche Personengruppen?

Zunächst nicht. Die DGE hat sich als Erstes mit gesunden Erwachsenen, die auch tierische Lebensmittel verzehren, beschäftigt. Diese Personengruppe macht den größten Anteil der in Deutschland vertretenden Ernährungsweisen aus und ist Grundlage für die Entwicklung des Optimierungsmodells (siehe Frage 3, Frage 4). Es ist geplant, sukzessive angepasste lebensmittelbezogene Ernährungsempfehlungen für weitere Ernährungsweisen, z. B. vegetarisch und vegan, und weitere Bevölkerungsgruppen, wie Kinder und Jugendliche, Senior*innen, bereitzustellen. Bis dahin können die derzeitig vorhandenen lebensmittelbezogenen Ernährungsempfehlungen der DGE als Orientierung zur Lebensmittelauswahl für alle gesunden Bevölkerungsgruppen, auch für Schwangere/Stillende, dienen. Darüber hinaus gelten für Schwangere, Stillende, Säuglinge und Kleinkinder die Hinweise und Handlungsempfehlungen des Netzwerks Gesund ins Leben.

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10. Wie viele Portionen Obst und Gemüse werden empfohlen?

Die DGE empfiehlt mindestens fünf Portionen am Tag, am besten Obst und Gemüse der jeweiligen Erntesaison. Zu einer bunten Auswahl gehören sowohl Obst als auch Gemüse – die Hauptsache ist aber, dass die Menschen in Deutschland mehr davon essen. Obst hat eine höhere Energiedichte als Gemüse. Wer auf die Energiezufuhr achtet, greift lieber zu Gemüse als zu Obst. Grüne Blattgemüse enthalten Calcium und können einen Teil zur Calciumversorgung beitragen. Hülsenfrüchte werden mit mindestens einer Portion pro Woche nun extra empfohlen sowie die tägliche kleine Portion Nüsse.

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11. Wie viel Fleisch und Wurst wird empfohlen?

Die DGE empfiehlt nicht mehr als 300 Gramm Fleisch und Wurst pro Woche zu essen. Aber auch mit der Zufuhr von weniger als 300 g Fleisch pro Woche können die Nährstoffziele erreicht werden.

Dabei gibt es keine Empfehlung für eine bestimmte Fleischart. Es gilt jedoch der Hinweis, dass zu viel Fleisch von Rind, Schwein, Lamm und Ziege und insbesondere daraus hergestellte Wurst das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Dickdarmkrebs erhöhen.

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12. Wie viele Eier werden empfohlen?

Die neuen lebensmittelbezogenen Ernährungsempfehlungen beinhalten ein Ei pro Woche z. B. als Frühstücksei. Lebensmittel, die verarbeitete Eier enthalten, z. B. Nudeln oder Kuchen, kommen zusätzlich dazu. Die Portionsangabe von einem Ei pro Woche beruht nicht auf einer Begrenzung aus gesundheitlichen Gründen (z.B. Cholesterol). Die Ableitung berücksichtigt Aspekte zu Gesundheit sowie Umwelt und spiegelt die Verzehrgewohnheiten der deutschen Bevölkerung wider. Die Lebensmittelgruppen im DGE-Ernährungskreis haben keine starren Grenzen – es gilt das Mengenverhältnis der Gruppen zueinander zu berücksichtigen.

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13. Wie groß ist die Veränderung der Milchmenge im Vergleich zu den bisherigen lebensmittelbezogenen Ernährungsempfehlungen der DGE tatsächlich? Wird der Referenzwert für Calcium auch mit der neuen Empfehlung gedeckt?

Im Vergleich zu den bisherigen Empfehlungen der DGE geben die neuen lebensmittelbezogenen Ernährungsempfehlungen mit 2 Portionen Milch und Milchprodukte pro Tag eine Portion weniger an. Bei einer Ernährung entsprechend den Empfehlungen der DGE wird der Referenzwert für die Calciumzufuhr dennoch erreicht. Das mathematische Optimierungsmodell berechnet die Lebensmittelmengen unter Einhaltung der vorab definierten Nebenbedingungen (siehe Frage 3, Frage 4). Zu diesen Nebenbedingungen gehören u. a. die Nährstoffziele und somit auch die empfohlene Zufuhr für Calcium von 1000 mg.

Entsprechend der Ergebnisse des mathematischen Optimierungsmodells stammt etwa die Hälfte des Calciums aus Milch und Milchprodukten; weitere 15 % aus Gemüse, v. a. grünem Blattgemüse, sowie jeweils etwa 10 % aus Getreideprodukten und Mineralwasser. Der übrige Anteil setzt sich aus geringeren Calciumgehalten in anderen Lebensmitteln zusammen.

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14. Warum empfiehlt die DGE weiterhin tierische Lebensmittel wie Milch, Fleisch und Fisch sowie daraus hergestellte Lebensmittel, obwohl es mittlerweile viele pflanzliche Alternativen dafür gibt?

Das mathematische Optimierungsmodell, was die Grundlage für die lebensmittelbezogenen Ernährungsempfehlungen der DGE darstellt, berücksichtigt die beobachtete durchschnittliche Ernährungsweise der Bevölkerung in Deutschland anhand von Daten der NVS II. Lebensmittel tierischer Herkunft werden grundsätzlich häufig verzehrt, weshalb sie auch bei den optimierten Verzehrmengen enthalten sind.

Außerdem liefern Lebensmittel tierischer Herkunft verschiedene Nährstoffe, die in pflanzlichen Lebensmitteln nicht oder mit einem geringeren Gehalt enthalten sind, u. a. Vitamin A, B2 und B12, Eisen, Calcium, Jod, Zink und gut verfügbares Protein. Vor allem für Menschen mit einem geringen Energiebedarf erleichtern diese Lebensmittel daher die Nährstoffversorgung.

Pflanzliche Alternativen, wie z. B. Pflanzendrinks oder vegane Fleisch-, Fisch- und Käsealternativen imitieren den Geschmack und das Aussehen tierischer Lebensmittel. Das Nährstoffprofil unterscheidet sich allerdings häufig stark von dem tierischer Lebensmittel. Daher kann ausgehend von den in Deutschland üblichen Verzehrgewohnheiten, der vollständige oder teilweise Ersatz vor allem von Milch und Fisch durch pflanzliche Alternativen ohne angemessene Substitution zu Nährstoffdefiziten führen.

Allerdings verursachen Lebensmittel tierischer Herkunft i. d. R. eine höhere Umweltbelastung als pflanzliche Lebensmittel, sind häufig energiedichter und enthalten Begleitstoffe wie Cholesterol oder gesättigte Fettsäuren. Daher sollten sie in einer ausgewogenen Ernährung die Auswahl pflanzlicher Lebensmittel ergänzen.

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15. Welche Auswirkungen haben die neuen lebensmittelbezogenen Ernährungsempfehlungen der DGE für die DGE-Qualitätsstandards?

Während lebensmittelbezogene Ernährungsempfehlungen zum Ziel haben, die allgemeine Gesundheit zu fördern und chronischen Krankheiten vorzubeugen (siehe Frage 1), unterstützen die DGE-Qualitätsstandards Verantwortliche in Kitas, Schulen, Betrieben, Kliniken, Senioreneinrichtungen sowie Mitarbeitende von „Essen auf Rädern“ bei der konkreten Umsetzung einer ausgewogenen und nachhaltigen Verpflegung.

Die zuletzt im Oktober 2023 aktualisierten DGE-Qualitätsstandards stimmen im Grundsatz mit den neuen lebensmittelbezogenen Ernährungsempfehlungen der DGE überein und können von Caterern und Einrichtungen der Gemeinschaftsgastronomie und -verpflegung weiter eingesetzt werden. Die DGE-Qualitätsstandards berücksichtigen neben dem Aspekt der Gesundheitsförderung, dass die Verpflegungsangebote so gestaltet sind, dass Klima- und Umweltauswirkungen möglichst gering sind und auch die weiteren Ziele einer nachhaltigeren Ernährung wie Tierwohl und soziale Aspekte berücksichtigt werden.

In einem partizipativen Prozess werden die lebensmittelbezogenen Ernährungsempfehlungen der DGE in die DGE-Qualitätsstandards einfließen, die wiederum eine Grundlage für die Gemeinschaftsgastronomie und -verpflegung bilden, und so vielen Menschen den Zugang zu gesundheitsfördernder Ernährung ermöglichen. Die Umsetzbarkeit und Praxistauglichkeit werden dabei berücksichtigt werden.

Weitere Informationen geben die FAQ zu den DGE-Qualitätsstandards und zur DGE-Zertifizierung

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16. Wie ist der Zusammenhang der lebensmittelbezogenen Ernährungsempfehlungen der DGE mit der Ernährungsstrategie? Fließen sie hier ein?

Die DGE ist ein gemeinnütziger Verein und arbeitet unabhängig.

Bestandteil der Ernährungsstrategie der Bundesregierung sind u. a. die DGE-Qualitätsstandards (siehe Frage 15), die auf den lebensmittelbezogenen Ernährungsempfehlungen der DGE basieren. Diese wurden und werden von der DGE als wissenschaftliche Fachgesellschaft unabhängig erstellt.

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