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Frage: Muss das Essen in den Abendstunden reduziert bzw. ganz unterlassen werden, um einer Gewichtszunahme vorzubeugen oder schneller abzunehmen?
Antwort: Die wenigen Untersuchungen, die es zu diesem Thema gibt, sind insgesamt widersprüchlich. Daher gilt weiterhin, dass die über den ganzen Tag aufgenommene bzw. verbrauchte Energiemenge ausschlaggebend für das Köpergewicht ist.
Vor dem Hintergrund der weltweiten Zunahme des Adipositasproblems wird nach Ernährungsformen und -mustern gesucht, die auch bei Menschen mit weniger aktivem Lebensstil nicht zu übergewicht führen. Vielfach besteht die Meinung, dass das Essen in den Abendstunden reduziert bzw. ganz unterlassen werden sollte (sog. „Dinner Cancelling“), um einer Gewichtszunahme vorzubeugen und schneller abzunehmen. Die wenigen Untersuchungen, die es zu diesem Thema gibt, sind insgesamt widersprüchlich.
In der epidemiologischen Follow-up-Studie (NHEFS, 1982–84) der NHANES-I-Studie mit über 7 000 Frauen und Männern und einem Nachbeobachtungszeitraum von zehn Jahren wurde beobachtet, dass das Ausmaß der Nahrungsaufnahme am Abend keinen Einfluss auf die Körpergewichtsentwicklung hatte (3).
In einer früheren Untersuchung war von Kant et al. (4) bei 1 802 Frauen der CSFII-Studie (Continuing Survey of Food Intakes by Individuals; 1985–86) die Energie- und Nährstoffzufuhr an vier nicht-konsekutiven Verzehrstagen nachträglich ausgewertet worden. In dieser epidemiologischen Querschnittsstudie war ebenfalls kein Zusammenhang zwischen dem Körpergewicht und der prozentualen abendlichen Energieaufnahme (nach 17 Uhr) der Probandinnen festgestellt worden.
In einer weiteren Untersuchung wurden die 7-Tages-Verzehrsprotokolle von knapp 900 Frauen und Männern analysiert (2). Hier zeigte sich, dass die Einnahme eines späten Abendessens mit einer insgesamt höheren Energiezufuhr über den ganzen Tag korrelierte, während eine höhere morgendliche Energiezufuhr mit einer geringeren täglichen Gesamtenergiezufuhr assoziiert war.
Ebenso ergab der Vergleich des Ernährungsverhaltens von übergewichtigen mit nicht übergewichtigen Frauen (1), dass übergewichtige Frauen pro Tag mehr Mahlzeiten zu sich nehmen (6,1 vs. 5,2). Hierbei ist auffallend, dass übergewichtige Frauen diese Mahlzeiten vermehrt später am Tag einnehmen. Diese Studie zeigte außerdem, dass die übergewichtigen Frauen mit durchschnittlich 11 970 kJ pro Tag mehr Energie aufnahmen als die normalgewichtigen (9 756 kJ).
Die Ergebnisse einer kleinen Studie zur Gewichtsreduktion von Keim et al. (5) sprechen dagegen für den Verzehr von Spätmahlzeiten zum Erhalt der fettfreien Körpermasse. Bei ihrer Beobachtung von zehn Frauen in einem Gewichtsreduktionsprogramm stellten sie fest, dass der Verzehr eines umfangreichen Frühstücks zu einer etwas stärkeren Gewichtsreduktion führt, als ein umfangreiches Abendessen; ein umfangreiches Abendessen hatte allerdings einen besseren Erhalt der fettfreien Körpermasse zur Folge.
In einer neueren Follow-Up-Untersuchung an 8 bis12 Jahre alten Mädchen (Alter der 101 Probandinnen beim Follow-Up: 11 bis 19 Jahre) wurde festgestellt, dass der am Abend verzehrte Anteil der Tagesenergie positiv mit einer Änderung des BMI assoziiert war (6).
Leider liegen bisher keine Ergebnisse aus randomisiert-kontrollierten Interventionsstudien vor, die eine zuverlässigere Bewertung der Hypothese erlauben würden. Eine abschließende Bewertung ist daher zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich. Daher gilt weiterhin, dass die über den ganzen Tag aufgenommene bzw. verbrauchte Energiemenge ausschlaggebend für das Köpergewicht ist.
Deutsche Gesellschaft für Ernährung: Macht spätes Essen dick?. DGEinfo (03/2006)